Shanghai Blue Sky  
Mit ihrem Projekt Shanghai Blue Sky (Shanghai Lantian) legt Xu Fengxia nun ihre persönlichsten Kompositionen vor. Wer Shanghai, die Millionenmetropole an der Küste Chinas und an der Mündung des Yangzi Flusses kennt, weiß, wie selten in dieser Stadt der Blaue Himmel zu sehen ist. Durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit und die Schwüle der Stadt bleibt der blaue Himmel eine durchgehende Illusion und Traumlandschaft. Xu Fengxia ist in dieser Stadt, die immer noch viele Mythen umgibt, die eine einmalige Geschichte birgt, aufgewachsen. Sie war Bluessängerin im Yangzi Delta zu einer Zeit, als das Leben in dieser Stadt durchaus noch beschaulich war mit gewachsenen Nachbarschaften und einer traditionellen Lebensweise, Pekingoper und Shanghai- Oper, die in Parks aufgeführt wurde. Shanghai ist ein sinnliches Erlebnis, hat andere Gerüche und andere Farben, als wir sie aus Europa kennen. Xu Fengxia möchte uns diese Farben und musikalischen Gerüche vermitteln. Es ist ihr Traum in Shanghai endlich den blauen Himmel zu sehen, der sich wie ein Faden durch ihr Leben zieht. Der Blaue Himmel ist dabei nicht unbedingt etwas, das man bei schönen Wetter und einem Blick nach oben genießen kann, nein, es erinnert eher an die Blaue Blume, wie wir sie von Novalis kennen. So verbindet sie in ihrer Komposition alt mit neu, Rezitation mit abstrakteren Klanggebilden, Shanghai- Oper im so eigentümlichen Shanghai-Chinesisch mit ein wenig nordchinesischem Klagegesang, der fast wie ein Blues daherkommt. Das Fremde ist vielleicht gar nicht mehr so fremd, wie wir bislang dachten. Denn ob hier oder in Asien, die Träume sind ähnlich, die persönliche Vergangenheit birgt Freude und Trauer, Lust am Leben und einen Aufbruch in etwas Neues und Unbekanntes.

Einige MP3 Klangbeispiele von "Shanghai Blue Sky":

(Bielefeld, Bunker Ulmenwall 26.11.2010)

Plum Blossom (Groove Part)

Shanghai Blue Sky (Ausschnitt)

Desert Blues (Ausschnitt)

Concubines (Ausschnitt)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Xu Fengxia/sanxian, guzheng, vocal

Simon Nabatov/ piano  

 

 

 

 

 

 

Wolfgang Zwiauer/e-bass

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Arno Troxler/ Drums

 

 

 

 
   

SIMON NABATOV

Seine musikalische Ausbildung begann bereits im Alter von drei Jahren durch seinen Vater, der
selbst ein Musiker war. Die zentrale Musikschule und das Konservatorium in Moskau waren die
nächsten Schritte. Nachdem die gesamte Familie 1979 nach New York  emigriert war, setzte Nabatov
seine musikalischen Studien an der Juilliard School of  Music fort. Zu jener Zeit waren sein Interesse und sein Engagement in der Szene des Jazz und der Improvisierten Musik bereits so stark geworden, sodass er diesen musikalischen Bereich zu seiner Hauptbeschäftigung machte. Es spielte mit so
heausragenden Musikern wie Paul Motion, Sonny Fortune, Kenny Wheeler, Billy Hart, Mark Dresser,Vladimir Tarasov, Mark Feldman und vielen anderen. Er arbeitete fest in den Bands von Ray Anderson,
Arthur Blythe oder der NDR Big Band, mit Steve Lacy im Duo, im Perry Robinson Quartett, mit Matthias Schubert oder im Klaus König Orchestra.
Seine eigenen Projekte umfassen Solokonzerte, ein Trio mit dem Bassisten Marc Helias und dem Schlagzeuger Tom Rainey (beide aus New York), dem Quartett „Nature Morte“ mit dem Vokalisten
Phil Minton, außerdem mit dem Bläser Frank Gratkowski und dem Posaunisten Nils Wogram. Ein neues Projekt ist das Trio mit dem
niederländischen Cellisten Ernst Reijseger sowie dem US-drummer Michael Sarin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ARNO TROXLER

wurde am 27.09.1979 in Willisau geboren. Mit ungefähr 5 Jahren beginnt er Schlagzeug zu spielen. Nebst dem Aufwachsen mit dem Jazz Festival Willisau spielt er in Rock Bands. Er studierte von 2003 bis 2007 an der Jazz Schule Luzern bei Fabian Kuratli, Norbert Pfammatter, Dominik Burkhalter, Fredy Studer, Pierre Favre und Marc Halbheer. Er spielt bei Feigenwinter 3, Acoustic Strings (Dominique Pifarely, Christy Doran, Heiri Känzig), Coal, Guy Vincent, Heidi Happy, The Sad Riders.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WOLFGANG ZWIAUER

Geboren 1973, erlernt Wolfgang Zwiauer die Spieltechniken der klassischen Gitarre als Teenager, um dann zur Bassgitarre als Hauptinstrument zu wechseln. Seit dem Studium an der Jazzschule Luzern anfang der neunziger Jahre ist er ein gern und oft gesehener Bassist in der Jazz-, Songwriter- und Impro-Szene. Um die 100 CD-Einspielungen dokumentieren dieses Schaffen der letzten 20 Jahre. Mit der Rock-Jazz-Formation NEWBAG des irisch-schweizerischen Gitarrenhelden Christy Doran finden Tourneen um den ganzen Globus statt. Er spielt auch mit Samuel Rohrer, Jim Black und vielen anderen. "Ich mag die Konstanz in Bands, langjährige musikalische Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit beruhen. Und ich mag es die Eigenkompositionen der BandleaderInnen zu einem eigenständigen Take zu bringen. Die Zeit neben der Live- und Studio-Tätigkeit als Bassist verbringe ich als Dozent an der Hochschule Luzern oder als Produzent und Editing-Engineer von Recording-Sessions im eigenen Ton-Studio "the ZOO" in Bern, immer vorausgesetzt die Familie mit den zwei Kindern ist wohlauf..."