Xu Fengxia und ihre chinesischen Zupfinstrumente
Guzheng und Sanxian
Guzheng |
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Diese Guzheng hat 21 Saiten. Die
dreieckigen Holzstäbe in der Mitte sind die Stege.
Durch Verschieben dieser Stege lässt sich
die Tonhöhe der Saiten verändern. Die
traditionelle chinesische Musik bevorzugt einen
pentatonischen Modus (=fünf Töne),
aber durch die variablen Stebe kann man praktisch
in jede Stimmung gehen, von
westlichen Tonleitern hin zu völlig neuen
Mischungen.
In den alten Dynastien war das Instrument unter
dem Namen "Zheng" bekannt. Die Bei-
fügung "gu" bedeutet lediglich "alt". In der
Zeit der Frühlings- und Herbstperiode und
der Streitenden Reiche (700-200 v.Chr.) war die
Zheng bereits in der Gegend um Qingdi
(jetzt Provinz Sha`anxi) populär. In der Han-Dynastie
(ab 206 v.Chr.) wurde durch den
Poeten Liu Xi das Instrument in ganz China verbreitet.
Die Saiten waren damals sehr
dünn, und die Stimmung der Zheng damit sehr
hoch. Im Laufe der Geschichte erhöhte
sich allmählich die Zahl der Saiten, von 12
auf die jetzt üblichen 21-25.
Die Guzheng besteht aus dem Holz einer besonderen
Platanenart. Die Stege mit dem
Namen "Yan-Zhu" (Fuß der Wildgans) sind nicht
fest installiert, sondern werden
aufgesetzt und können verschoben werden, so
dass die Tonhöhe sich ändert.
Beim Spielen kann die rechte Hand durch Herabdrücken
der Saiten noch die Tonhöhe
verändern und "Slide Effekte" erzeugen. Es
gibt ein ausgereiftes System der Anschlag-
technik. Zu diesen klassischen Techniken hat Xu
Fengxia noch einige neue hinzugefügt,
die sie in ihren eigenen Kompositionen einsetzt:
Mit einem oder zwei Violinbögen strei-
chen,mit den Händen klopfen, verschiedene
Perkussionsinstrumente als Klangkörper
oder Präparieren der Saiten (ähnlich
wie beim präparierten Klavier).
Sanxian |
Xu Fengxia spielt dieSanxian | Professor Li Yi spielt die Sanxian (Xu Fengxia Generation tour 2006 Winkhausen, Photo von Günther Specht |
Die Sanxian war ursprünglich unter dem Namen "Xianzi" bekannt, was nichts Weiteres als "Saiteninstrument" bedeutet. Es gibt von diesem Instrument die größere und kleinere Variante. Die große Sanxian hat eine Länge von etwa 120cm und wird von Xu Fengxia gespielt. "Sanxian" bedeutet nichts anderes als "Drei Saiten". Die drei Saiten des bundlosen Zupfinstruments sind in G-D-G gestimmt. Seit der Yuan Dynastie (13.Jahrhundert) ist das Instrument bekannt. Die kleinere Sanxian wurde vor allem in der Kun-Oper (einer lokalen Opernform aus Shanghai) und als Begleitinstrument für den Pingtan Sprechgesang verwendet. Die größere Sanxian wurde in Nordchina besonders als Begleitung bei dem Balladengesang "Da Gu Shu" verwendet. Professor Li Yi vom Konservatorium machte seit den 50er Jahren die Sanxian zu einem vollwertigen solistisch einsetzbaren Konzertinstrument. Seine Schülerin Xu Fengxia spielte auf der Sanxian sogar Solostücke von Paganini und entdeckte, dass sich eine Sanxian ähnlich wie eine Gitarre in Jazz- und Rock-Kontexten einsetzen lässt. |